Es gibt ein zunehmendes Bewusstsein für eine disziplinübergreifende perioperative medizinische Versorgung. Dies hat sich auch in unseren Zentren sehr bewährt. Perioperative Medizin ist dabei die Kontinuität der Patientenversorgung mit präoperativer Auswertung und Aufbereitung von Patientendaten, der Prämedikation durch den Anästhesisten, der intraoperativen Betreuung während der Operation, der postoperativen Betreuung vom Aufwachraum bis zur Intensivstation und „Step-down“-Einrichtungen. Aber auch das akute und chronische Schmerzmanagement, das Optimieren von Informations- und Krankengeschichte, das Management von Systemen und Personal zur Unterstützung dieser Aktivitäten ist darin beinhaltet.
Anästhesisten sind auf Grund ihres Faches spezialisiert auf perioperative Medizin und bieten die umfassendste Patientenversorgung in den wichtigsten Teilen des perioperativen Prozesses. Die Operateure werden dadurch in ihren Bemühungen unterstützt, erfolgreich und rechtzeitig eine immer größere Vielzahl von chirurgischen Verfahren optimal ausführen zu können. Anästhesisten und Operateure, aber auch Internisten und Allgemeinmediziner, Krankenschwestern, medizinische Fachangestellte und andere medizinische Mitarbeiter können nur gemeinsam die vielen Aspekte des perioperativen Bereiches bewältigen.
Voraussetzung dafür ist ein stets gut funktionierender Austausch zwischen allen beteiligten Behandlern. Damit werden die Risiken und Komplikationen einer notwendigen Operation verringert und es wird der Gesundheit, der Sicherheit und dem Komfort unserer Patienten in sinnvoller Weise Rechnung getragen. Die beiden Faktoren Zeit und Kosten müssen in die Überlegungen einbezogen werden, wobei die Sicherheit unserer Patienten dabei aber am Wichtigsten und nicht verhandelbar ist. In Hinblick auf das Endergebnis für den Patienten wird die Bedeutung der perioperativen medizinischen Versorgung von Chirurgen, Anästhesisten, Internisten und allen Beteiligten gleichermaßen geschätzt.